Das Ziel von Yoga, so wie Patanjali es in seinen Yoga-Sutras beschreibt ist “dass völlige Zurruhekommen der Gedanken im Geist”. Genau genommen ist das der Zustand den wir mit der Meditation erreichen wollen. Reden wir hier noch lange nicht von Samadhi und seinen Abstufungen. Bleiben wir geerdet und versuchen zuerst grundsätzlich die Gedanken stillzulegen.
Vielen Aspiranten aber gelingt das nicht. Weder bei einmal pro Woche in die Yoga-Stunde kommen, noch nach vielen Jahren Übung. Die meditative Haltung aber zeigt uns erst, daß wir unseren Geist nicht zur Ruhe bringen können. Er produziert unentwegt Gedanken, kleine Geschichten und Dergleichen. Hier kommt nun der Gong ins Spiel. Er dient als Hilfsmittel, den Geist einzufangen, ihn zu packen und hinfortzutragen. Wir erzeugen mit Hilfe des Gongs einen Klangteppich, der die Teilnehmer einer Meditation darauf förmlich schweben und wegtriften lässt. Die Kunst des Teilnehmers bei Gongmeditationen besteht im Loslassen, sich völlig treiben lassen und die Kontrolle über sich aufzugeben. Das fällt sehr schwer, denn wir haben gelernt, die Kontrolle über uns stets zu behalten. Das Ego führt uns hier, schützt uns aber auch. Der Gong ist neu, ist ungewohnt, er wird laut, mächtig, sehr laut und ist sogar am ganzen Körper zu spüren. Hier alles loslassen, heißt, sich dem hinzugeben. Wer das beherrscht, kann mit Hilfe des Gongs in die völlige Gedankenstille weggetragen werden.
Die Teilnehmer einer Gongmeditation kommen in den Zustand der Trance, ihre Gehirnwellen verlangsamen sich, ihr Bewußtsein über sich selbst schwindet, sie fangen an wegzutriften. Hier kann der Gong Ängste durchbrechen, alte Muster aufreißen, längst unter den Teppich gekehrtes und verdrängtes aus alten Tagen hervorholen und damit konfrontieren. Es vorherzusagen ist nicht möglich.
Aber eins ist sicher: Der Gong lässt niemanden kalt.